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Historische Gespannrennen

2009

Endlauf zur DHM in Hockenheim

Eigentlich fuhr ich mit gemischten Gefühlen nach Hockenheim. Ich zweifelte nicht an unserer Fahrkunst, doch es stellte sich mir immer wieder die Frage ob die Technik halten würde. Ein guter Freund und Fahrer in der 50er Klasse, Charly Adler hatte den gebrochenen Rahmen wieder fachmännisch geschweißt und verstärkt. Doch einige Zweifel blieben. Zum Beispiel die Elektrik. Diese hatte uns in der Vergangenheit schon des öfteren einen Streich gespielt. Und so sollte es auch kommen.

Das Training am Samstag lief gut an. Das Gespann sprang gut an und ich lies es im Vorstart warm laufen. Dann ging es durch die Boxengasse auf die Strecke. Die ersten Runden waren absolviert da fing die Elektrik an zu spinnen. Jedes Mal, wenn ich in das Motodrom einbog hatte ich Zündaussetzer. Das blieb auch so auf allen restlichen Runden. Uns beiden war klar, das wir nach dem Training die Elektrik kontrollieren mussten. Siggi hatte in seinem Training zuvor ein Ölproblem. Sein Getriebe hatte am Kardanausgang die Dichtung zerbröselt, was zur Folge hatte, dass Öl auf den Hinterreifen sprühte und er die Kraft nicht auf den Boden bekam. Nun hatte er Glück, dass er ein Ersatzgetriebe dabei hatte und er das nach dem Training wechseln konnte. Er absolvierte danach mit Anne, seiner Beifahrerin beide Wertungsläufe ohne Probleme. Doch ich kämpfte weiterhin mit dem Kupferwurm.

Wir hatten alle Kabel kontrolliert, alle Verbindungen geprüft, doch nichts gefunden, was Anlass zum reparieren gegeben hätte. Also fuhren wir unsere Wertungsläufe mit Zündaussetzern und erreichten einen 9. Platz an diesem Wochenende.  In der Gesamtwertung der Meisterschaft sind wir auf dem 15. Platz gelandet, was das schlechteste Ergebnis seit Jahren ist. Aber es gibt noch ein nächstes Jahr wo wir versuchen werden, zumindest wieder unter die ersten Zehn zu kommen. Dafür hatten wir in diesem Jahr zu viele technische Defekte und sogar Totalausfälle. Und, was man nicht vergessen sollte: Das Rennerle wird dieses Jahr fünfzig Jahre alt!

Zum Schluss dieser Saison möchten Siggi und ich uns bei den Firmen bedanken für die gute Unterstützung, die sie uns gegeben haben um unseren Sport ausüben zu können.

    

Ebenfalls bedanken wir uns bei den vielen Helfern und Freunden, die uns während der Saison mit Rat und Tat geholfen haben und uns zum Teil auch auf die Rennstrecken quer durch Deutschland begleitet haben. Alle zusammen hoffen wir, im nächsten Jahr ein besseres Resultat abliefern zu können. Die Vorbereitungen für 2010 sind - natürlich - schon in vollem Gange.

Euer Günter

 

Hildesheim Flugplatzrennen - Pleiten, Pech und Pannen


Eigentlich sollte es ein tolles Wochenende werden, die Prognosen standen gut. Doch manchmal kommt es anders als man denkt. Siggi und ich waren bestens vorbereitet und gingen das erste Training an. Es lief von Anfang an gut. Der Motor hatte volle Leistung und es machte ordentlich Spaß zu fahren. Wir hatten sofort unseren Rhythmus gefunden und ich hatte das Gefühl, die Strecke liegt uns. Doch in der vorletzten Runde des Trainings -  ich will gerade aus der Schikane vor dem Ziel in die Rechtskurve einbiegen, da gibt es eines derben Ruck und ich kann nicht mehr einlenken weil der Beiwagen auf dem Boden schleift. Irgendwie war auch der Lenker schief und ich konnte nichts machen außer auf die Wiese auslaufen lassen.
Da standen wir nun und schauten ziemlich blöde aus der Wäsche. Ich schaute nach und entdeckte das der vordere rechte Rahmenunterzug gebrochen ist.
Sofort eilte auch schon ein Streckenposten zu uns,  der uns seine Hilfe anbot, das Gespann aus dem Gefahrenbereich zu schieben. Doch mit schieben war nix! Wir mussten abgeschleppt werden. Er
forderte den Abschleppwagen an, der auch schnell da war. Mit dem aufladen des Gespannes war das so eine Sache. Die Auffahrrampen waren zu weit auseinander, sodass das Gespann fast wieder herunter gefallen wäre. Es dauerte bald zwanzig Minuten bis das Gespann endlich aufgeladen war. Im Fahrerlager angekommen, wurde der Schaden genau unter die Lupe genommen. Es war noch schlimmer als ich erst angenommen hatte. Beide Unterzüge waren gebrochen, und somit das Wochenende gelaufen. Denn vor Ort war keine Reparatur möglich.

Nur gut, das Siggi sein Gespann für die Demoläufe und DHM angemeldet hatte. Somit konnte er mit Anne und seinem Sohn Lukas im Wechsel beide Läufe fahren was er mit Bravour machte. Für Lukas war es ein Test ob er in Zukunft als Schmiermaxe geeignet sein würde. Er wollte es unbedingt wissen und gab sein Bestes. Er musste, wie jeder der als Schmiermaxe anfängt Federn lassen. Doch das bemerkte er erst im Fahrerlager, als er die Kombi ausziehen wollte und das Adrenalin so langsam wieder runter ging. Trotzdem will er unbedingt wieder aufs Brett, soviel Spaß hat es gemacht, wie er sagte. Siggi und Anne fuhren in der DHM Klasse Z zum Einstand mal eben auf den zweiten Platz.
Was uns alle natürlich riesig freute, und die beiden am meisten. War das doch Ihr erstes gemeinsames Rennen.

Unsere Freunde und Mitstreiter Herman Fett und Bernd Riebel belegten den ersten Platz in der Klasse Y - Z. Mein Exbeifahrer Robert fährt seit diesem Jahr mit seiner Lebensgefährtin Anita, selber mit seinem Hock Gespann in der Klasse P wie ich und belegte darin den vierten Platz. So war es wenigstens für diese beiden Gespannpaare ein gutes Wochenende.

Doch noch ein Wermutstropfen war zu dieser Veranstaltung zu sagen. Es war eine sehr, sehr schlechte Organisation. Es fehlten, wie im Vorjahr genügend Stromkästen und sanitäre Anlagen wie Duschen und Toiletten. Die Lautsprecherbeschallung im Fahrerlager war unzureichend und fiel zeitweise sogar ganz aus. Aber wenigstens hatte der Veranstalter für mehr Streckenposten gesorgt, die von einem Club gestellt wurden der darauf spezialisiert ist. Es waren auch, im Gegensatz zum Vorjahr Rettungswagen auf der Strecke. Doch der Rennarzt musste zum ersten Training noch irgendwo aufgetrieben werden, da ein solcher noch nicht bestellt war. Dieses führte dazu, das die Veranstaltung erst verspätet anfangen konnte.

Wie eingangs gesagt, Pleiten, Pech und Pannen!

Euer Günter

 

Schotten- ein Rennen mit Hindernissen

Wir hatten uns schon sehr auf Schotten gefreut, nachdem wir im Elsass ein Rennen gefahren sind um die Zeit zwischen Juni und Juli zu überbrücken.Es war ein gutes Training für uns auf einem Stadtkurs. Aber hier fing auch die Notschrauberei an...
Die Vorderradbremse war festgegangen. Also alles auseinander bauen und die Bremse wieder gangbar machen. Danach lief es wie geschmiert. Wie gesagt, ein gutes Training.

In Schotten waren wir schon Mittwochs angereist, um unseren alten, angestammten Platz einzurichten. Robert, mein Exbeifahrer hatte schon am Vormittag alles abgesperrt und den Platz vorbereitet. Kurz nach mir kam auch Siggi und Anne an um mit vereinten Kräften alles aufzubauen. Siggi hatte auch sein neues Gepann mitgebracht um an den Demoläufen teilzunehmen.

Donnerstag und Freitag wurde für Wartungsarbeiten, Papiere und Fahrzeugabnahme genutzt.

Am Samstag dann fertig machen zum ersten Training. Das Gespann sprang gut an und wir rollten zum Vorstart und liessen den Motor warm laufen. Dann ging es auf die Strecke. Der Motor lief gut und Siggi und ich fanden schnell zu unserem Rhythmus. Doch in der vorletzten Runde, wir sind gerade über die Ziellinie, ein fürchterliches Geräusch auf der linken Seite. Ich mache sofort den Motor aus und stelle das Gespann ab. Ich konnte vor Ort nichts feststellen und wir wurden ins Fahrerlager geschleppt. Hier angekommen, wurde der linke Zylinderkopf abgenommen, um festzustellen, was kaputt war. Das Auslassventil war abgerissen.

Gottseidank war nicht mehr kaputt gegangen, bis auf die Klopfspuren auf dem Kolbenboden. Nun musste möglichst schnell jemand gefunden werden, der so ein Ventil dabei hat. Also, das ganze Fahrerlager durchgefragt, wer so was hat. Rennfahrkollege Heiko Klink ( N47 ) hatte schnell den Helfer zur Hand den wir brauchten. Hans, mit über siebzig Jahren noch voll dabei, bot sich an, den Zylinderkopf über Nacht in Darmstadt in seiner Werkstatt zu reparieren. Somit konnten wir nun das Pflichttraining nicht fahren. Doch die Rennleitung hatte uns Starterlaubnis für den Sonntag gegeben. Am Sonntagmorgen um acht Uhr war Hans bei uns am Zelt, mit repariertem Zylinderkopf, und wir konnten alles zusammenbauen. Um neun Uhr lief der Motor wieder und wir konnten um 9:30 Uhr den ersten Wertungslauf antreten. Vom Vorstart zur Startaufstellung lief der Motor sauber und wir waren guter Dinge. Schiebestart, das Gespann schiesst nach vorne und wir machen vier Plätze gut. Doch in der dritten Runde muss ich rausfahren, der Motor hatte keine Leistung mehr.
Also noch mal alle Schrauben nachgezogen, alle Ventile eingestellt und alles wieder zusammen geschraubt. Nachmittags zum zweiten Wertungslauf angetreten. Das Gespann lief wie geschmiert. Es hatte wieder die volle Leistung und wir fuhren wie entfesselt.
Leider fuhren wir außerhalb der Wertung, da wir nicht das Pflichttraining gefahren sind. Aber es war für uns gut zu wissen, das wir in Hildesheim mit neuem Elan an den Start gehen können.

Euer Günter

 

Börde Grand Prix / Oschersleben

Schon eine Woche später waren wir wieder in Oschersleben zu unserem zweiten Meisterschaftslauf. Das Training verlief sehr vielversprechend, da die Maschine gut lief.

Auch der erste Wertungslauf war gut, da wir vom Start sehr gut wegkamen und wir ein paar richtig gute Runden hingelegt haben. Der zweite Wertungslauf fing auch gut an. Doch zum Ende hin ölte der Motor so stark, dass wir vorzeitig rausfahren mussten. Ich hoffe, ich bekomme das bis zum Schotten Grand Prix wieder hin.

Euer Günter

 

IDM Oschersleben

Wie schon am Lausitzring fuhren wir auch in Oschersleben im Rahmenprogramm der IDM. Für uns ein Zusatztraining, da es um keine Punkte ging, sondern nur um ein paar Demo(trainigs)runden fahren.

Siggi hatte ganz großes Glück. Er durfte, weil Dieter Eilers keinen Beifahrer hatte, eine Trainingssitzung im F1 Gespann mitfahren. Für ihn eine ganz neue Erfahrung! Er musste feststellen, das das eine ganz andere Liga ist. Dementsprechend taten Ihm dann auch die Knochen ganz schön weh! Aber so wie er sagte, ein ganz tolles Erlebnis.

Wir fuhren anschließend für "unsere Verhältnisse" ein paar schnelle Runden und hatten viel Spaß.

 

Euer Günter

 

Kölner Kurs / Nürburgring

Unser erster Lauf zur Meisterschaft sollte am Nürburgring stattfinden. Dazu habe ich zu Hause die Maschine noch einmal komplett durchgecheckt. Da wir schon am Samstag angereist waren, konnten wir die Strecke erstmal zu Fuß in Augenschein nehmen. Das war nötig, damit auch Siggi die Strecke kennenlernt. Dabei wurden wir von einem heftigen Gewitter überrascht, das wir nass bis auf die Haut wurden. Trotzdem haben wir die Begehung durchgezogen und sind die Strecke vollständig abgelaufen.

Am Sonntag waren wir schon sehr früh dran mit dem ersten Training. Also früh aufstehen und fertig machen. Training, 1. und 2. Wertungslauf liefen so gut, das wir nur noch Spaß hatten zu fahren. Gleichmässigkeit war uns egal, wir wollten einfach nur fahren.
So kamen trotz oder gerade wegen unserem Spaß am gasgriff "nur" ein 9. und ein 13. Platz heraus.

Euer Günter

 

IDM Lausitzring

Die Gespanngruppe des VFV hat die Einladung im Rahmenprogramm der Veranstaltungen am Lausitzring und in Oschersleben zu fahren gerne angenommen. Klar das wir daran auch teilgenommen haben. Und sei es nur um ein zusätzliches Training fahren zu können.
Außerdem bietet sich uns Freunden der Oldtimerszene die seltene Möglichkeit uns einem ganz anderen Publikum zu präsentieren. Wir gingen die Sache im ersten Training erst mal ganz ruhig an, sodass Siggi sich erst einmal an die Strecke gewöhnen konnte. Das zweite Training fuhren wir dann schon einen Gang schneller und es machte auch immer mehr Spaß. Als wir gerade zum Demolauf in den Vorstart fahren wollten, ereilte uns auf halber Strecke der Kupferwurm. Shit happens! ! ! Die Zündung war hinüber und wir mussten vom Streckenrand aus zusehen, wie die anderen Fahrer großen Spaß hatten....

Ins Fahrerlager zurückgeschleppt wurde nach der Ursache geforscht. Alle Kabelverbindungen überprüft und gereinigt. Und siehe da, dass Gespann lief auf einmal wieder als wäre nix gewesen. Am Sonntag dann der zweite Demolauf. Dieses Mal fahren wir zum Vorstart, lassen die Maschine warmlaufen und stellen den Motor nach kurzer Zeit ab. Der Schiebestart gelingt uns super und wir kommen auch gut weg. Ich merke, der Motor läuft super, als wäre nie was gewesen und fahren richtig schnelle Runden. Es hat Riesenspass gemacht!

Zufrieden mit unserer guten Leistung fuhren wir am Sonntag nach Hause.

Euer Günter

 

Die neue Rennsaison hat begonnen!

Auch in dieser Saison werden wir wieder von einigen Firmen unterstützt!

    

So gerüstet, fuhren wir nach Oschersleben um bei den Einstellfahrten die ersten Trainings in diesem Jahr aufzunehmen. Es war, gegen alle Erwartungen, bestes Wetter und so konnten wir alle Turns gut durchziehen.
Siggi wird immer sicherer auf dem Gespann, sodass ich glaube, wir werden eine gute Meisterschaft am ende des Jahres abliefern.

 

Euer Günter

 

Neuer Beifahrer für die Saison 2009

Da Robert sich nun selber ein Gespann aufbaut um in Zukunft mit seiner Frau Anita die Rennen zu bestreiten, musste ich mir einen neuen Beifahrer suchen.

Ich habe es zuerst mit Mischel, einem langjährigen Gast unseres Cafes, bei einigen Gastrennen im Rahmenprogramm der IDM probiert, doch leider kamen wir nicht so gut zurecht das es was auf Dauer gewesen wäre. Er wird mir aber auf jeden Fall als Ersatzbeifahrer erhalten bleiben.

Dann sprach mich SIGGI an, ob er nicht mit mir fahren könnte.

Da ich wusste, das er ein erfahrener Gespannfahrer ist, habe ich ein Flugplatzrennen in Hildesheim mit ihm gefahren. Nach anfänglichen Missgeschicken und kleinen Problemen, lief es immer besser und wir haben einen zweiten Platz heraus gefahren.
Somit war klar, das wir die Saison 2009 gemeinsam bestreiten wollen. Die Vorbereitungen für die neue Rennsaison laufen auf Hochtouren.

 

Euer Günter