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Historische Gespannrennen

2012

Die Rennsaison 2012 ist eröffnet ! ! !

Einstellfahrten Oschersleben - 13. April 2012

Dieses Jahr fanden die Einstellfahrten in Oschersleben am Freitag, den 13. statt. Wir sind schon Donnerstags angereist, um uns in Ruhe im Fahrerlager einrichten zu können. Der Wetterbericht und das Datum versprachen eigentlich nichts allzu Gutes...

Schon bei der Anfahrt nach Oschersleben wurden wir von einem unwetter-artigen Schauer mit Regen, Schnee und Graupel überrascht. Ich dachte, das kann ja lustig werden. Nicht, dass ich nur im Regen führe, sondern auch noch bei dieser fiesen Kälte. Doch hinter Braunschweig riss der Himmel auf und es kam sogar noch mal die Sonne heraus.

Im Fahrerlager angekommen, stellten Roland und sein Neffe mit mir die Wohnmobile direkt gegenüber der Box 26 ab, wo sich Herman Fett mit seiner Mannschaft eingerichtet hatte. Wir bauten gemeinsam das Vorzelt auf und luden das Gespann aus um anschließend zur technischen Abnahme zu fahren. Die war schnell hinter uns gebracht, sodass wir uns jetzt dem gemütlichen Teil des Abends zuwenden konnten. Natürlich mussten erst einmal alle begrüßt werden. Auch Anne traf mit ihren Kindern ein und richtete sich im Wohnmobil ein.

Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt. Erst noch eine Tasse Kaffee, eine Zigarette und dann ab zur Fahrerbesprechung. Danach musste auch schon das Gespann vorbereitet werden fürs erste Training. Nun kam auch mein neuer Kombi das erste Mal zum Einsatz. Da es in der Nacht etwas geregnet hatte, war die Strecke noch etwas feucht was uns zu einer gemäßigten Fahrweise veranlasste. Wir wollten erst einmal prüfen ob die Technik in Ordnung ist, um uns dann in den weiteren Trainings zu steigern. Also erst mal warm fahren. Schon im zweiten Training stellte ich fest, das Anne über den Winter nichts verlernt hatte. Sie turnte wie eine Katze auf dem Gespann so geschmeidig, daß ich hin und wieder schauen mußte, ob sie überhaupt noch an Bord war. Dies wiederum gab mir die Sicherheit von Runde zu Runde immer etwas schneller zu werden.

Wir fuhren alle fünf Trainingseinheiten durch und waren am Ende total zufrieden mit uns und dem Gespann. Es lief einfach alles gut. Somit können wir mit vollem Elan die Rennsaison beim Kölner Kurs am Nürburgring angehen.

  

Euer Günter

 

Kölner Kurs Nürburgring - 1. und 2. Lauf zur DHM

Ich glaube, Hanna meine Frau, hatte meine Anspannung gespürt, die ich versuchte zu unterdrücken. Es stand das erste Rennwochenende an. Am Freitag hatte ich alles geladen und auch das Wohnmobil noch mal aufgeräumt und Essen und Trinken verstaut. Am Samstag morgen fuhren wir los und haben noch einen Freund nach Köln mitgenommen um dann weiter zum Nürburgring zu fahren.

Hier kamen wir fast zeitgleich mit Anne, meiner Baifahrerin an. Wir wurden auf einen Parkplatz im Müllenbach geschickt, wo der Papierkrieg und die technische Abnahme abgewickelt wurde. Dann war Warten angesagt, da noch eine Großveranstaltung am laufen war und wir noch nicht ins eigentliche Fahrerlager einfahren konnten. Um 20 Uhr war es dann soweit und wir wurden ins Fahrerlager geschickt um uns dort einzurichten. Dort angekommen, lotste uns Bernd aus Hermanns Truppe auf einen Platz, wo wir alle zusammen standen.

Jetzt war erst mal große Begrüßung angesagt, man hatte sich ja lange nicht gesehen. Wir hatten uns dann schnell eingerichtet und das Gespann vorbereitet für das Training am Sonntagmorgen. Danach noch gemütlich zusammen gesessen und ein Gute-Nacht-Schlückchen zu sich genommen um zeitig ins Bett zu gehen. Am Sonntagmorgen wurden wir durch die ersten Soloklassen, die ihre Motoren warmlaufen ließen geweckt. Da wir erst um 10 Uhr mit unserem Pflichttraining dran waren, konnten wir in aller Ruhe unseren Kaffee trinken und uns fertig machen um anschließend in den Vorstart zu fahren. Das Gespann sprang gut an und nahm auch sofort Gas an. Meine Anspannung sank und ich wurde ruhiger, da ich mir nun sicher war, dass das Gespann gut laufen würde.

Es zeigte sich, das wir sehr gut unterwegs waren. Wir legten von Anfang an schnelle Runden hin. So sollte es auch im folgenden ersten und zweiten Wertungslauf sein. Es lief so gut, das ich völlig vergaß auf die Gleichmäßigkeit zu achten. Die Ergebnislisten brachten es zu Tage. Wir waren von Runde zu Runde immer fast zwei Sekunden schneller geworden. Das brachte uns am Schluss den elften Platz in der Gesamtwertung ein. Leider haben wir uns nun nicht wirklich taktisch verhalten, aber dafür waren wir mit dem ultimativen Spaßfaktor unterwegs. Es hatte auf jeden Fall so viel Spaß gemacht, das wir uns schon jetzt auf Metz in Frankreich freuen, wo der 3. und 4. Lauf zur DHM stattfindet.

Euer Günter

 

 

3. und 4. Lauf zur DHM in Metz in Frankreich

Um frühzeitig am Freitag losfahren zu können, habe ich das WOMO und den Anhänger schon am Donnerstag beladen. Es musste ja alles mit, um drei Tage lang ein gemütliches Fahrerlager zu haben. Das große Zelt für das Gespann, die Feldbetten für Beifahrer und Helfer und natürlich den Stromgenerator. Leider gibt es noch immer keine vernünftige Infrastruktur auf der Rennstrecke. Die Toiletten sind immer noch zu wenig und die Stromversorgung schlecht (fiel am Samstagmittag schon wieder aus). Aber das wissen die meisten Fahrer schon und haben sich entsprechend mit Generatoren beholfen. Geplant war eine Fahrt nach Metz von acht Stunden, was wir dank Navi auch schafften. 

Am Freitagmorgen fuhren wir um sechs Uhr los und waren um kurz nach zwei auf der Rennstrecke. Als wir auf den Platz einfuhren, kam auch schon ein Kollege um uns zu bitten, Platz für Robert und Buffa zu reservieren. Wir hatten schnell unser Fahrerlager aufgebaut und eingerichtet.  

Wir waren noch nicht ganz fertig, da kamen auch schon Robert und Anita im Fahrerlager an und konnten sich neben uns aufbauen. Es dauerte nicht lange da kamen auch Buffa und Conny an. Jetzt fehlten nur noch Anne mit ihrer Familie und Anhang. Als sie Abends eintrafen, war auch deren Lager schnell aufgebaut und wir saßen noch lange zusammen um zu klönen.

     

Nebenbei ging es mit dem Gespann noch zur technischen Abnahme welche schnell und problemlos absolviert war. Am Samstagmorgen war früh aufstehen angesagt, da wir erst noch zur Fahrerbesprechung mussten. Danach direkt fertig machen zum ersten freien Training. Leider lief es nicht ganz so gut, denn die Vergaser mussten noch etwas besser eingestellt werden. Das zweite Training war dann schon viel besser, sodass ich beruhigter das Pflichttraining angehen konnte.

Am Nachmittag waren die Temperaturen bis auf dreißig Grad angestiegen. Es war unerträglich heiß, sodass ich beschloss, das Pflichttraining nur auf ein paar Runden zu beschränken, damit wir nur die Zählrunden hatten um in die Startaufstellung zu kommen. Wir sind drei Runden gefahren und waren danach total gar.

Der Sonntagmorgen fing mit Regen an. Uns war klar, das es nun einiges schwieriger sein würde, gleichmäßige Runden fahren zu können. Wir zogen unsere Kombis an und machten das Gespann startklar. Im Vorstart wurde uns dann mitgeteilt, dass das Pacecar eine Runde voraus fährt und danach fliegender Start sein würde. Das war auch gut so, denn es stellte sich heraus, das die Strecke verdammt glatt war. In jeder Kurve stellte sich das Gespann quer, wenn man etwas zuviel Gas gab. Doch es sollte trotzdem immerhin noch ein vierter Platz heraus kommen.

Total durchnässt nach dem ersten Wertungslauf kamen wir im Fahrerlager wieder an. Anne zog gleich ihren Kombi aus um in trockene Sachen zu schlüpfen. Ich behielt meinen Kombi an, da ich nur an Armen und Brustbereich nass geworden bin. Bis zum zweiten Wertungslauf am Nachmittag war er schon wieder trocken. Zum zweiten Wertungslauf hatte es aufgehört zu regnen, doch die Fahrbahn war noch nass. Also die gleiche Startprozedur wie im ersten Lauf.

Alles ging gut beim Start. In der zweiten Runde drehte sich kurz nach Start und Ziel Buffa mit Conny vor uns in die Wiese. Conny purzelte über die Fahrbahn, aber sprang sofort wieder aufs Gespann und weiter ging die Fahrt. Ich versuchte nun meine Runden so gleichmäßig wie möglich zu fahren. Dieses ist uns offenbar auch recht gut gelungen, da wir insgesamt einen fünften Platz heraus fahren konnten. Mit diesem Ergebnis konnten wir sehr zufrieden sein bei den schwierigen Verhältnissen der Strecke.

  

Zufrieden packten wir gemeinsam alles wieder ein, um die Heimreise anzutreten.

Euer Günter

 

5. und 6. Lauf zur DHM - Jan Wellem Pokal (Nürburgring)

Der Jan Wellem Pokal ist schon eine ganz besondere Veranstaltung, da diese Veranstaltung Autos und Motorräder von Vorkrieg bis in die achtziger Jahre präsentiert. Es war sehr erstaunlich was da an Fahrzeugen aufgeboten wurde. Nicht nur Masse sondern auch Klasse war das, was dem Zuschauer dort geboten wurde. Zudem war die Organisation wieder vom Besten, was auch diese Veranstaltung so reizvoll macht. Und auch das Motto der DHM passte zu dieser Veranstaltung.

Wir mussten schon am Donnerstag anreisen, da am Freitag schon die Trainingsläufe stattfanden. Am Nürburgring angekommen, wurde ich von Anne angerufen das sie schon die Papiere und Ausweise für Teilnehmer hatte und wir uns am Eingang zum Fahrerlager treffen konnten. Kaum waren wir im Fahrerlager, wurden wir auf unseren Standplatz eingewiesen und konnten unser Lager aufbauen.

Natürlich hatten Robert und Anita mit Buffa und Conny, die schon angereist waren für uns einen Platz freigehalten. Anschließend ging es zur Papierabnahme und danach zur technischen Abnahme. Danach saßen wir noch beisammen, um den Tag ausklingen zu lassen. Am Freitagmorgen, nach einer Tasse Kaffee und zwei Zigaretten, fertig machen zum Training. Das Gespann sprang gut an und wir rollten in den Vorstart.

 

Ich lies den Motor warm laufen um dann kurz darauf auf die Strecke zu fahren. Nach zwei gemäßigten Runden gab ich mehr Gas, und ich merkte, dass das Gespann super lief. Wir waren richtig schnell unterwegs. Nach unserem Training hatten wir den ganzen Tag Zeit uns die anderen Rennen anzuschauen.

  • "Eifelrennen" ADAC 300 km Rennen - Grand-Prix-Strecke und Nordschleife
  • CanAm - CANADIAN-AMERICAN CHALLENGE CUP - Die brutalsten, buntesten Rennboliden aller Zeiten aus der CanAm und Interserie von 1966 to 1974.
  • „Kampf der Zwerge" - Tourenwagen bis 1300 ccm Fahrzeuge der Abarth Coppa Mille, der British Car Trophy und NSU-TT-Trophy
  • Markenclub Gleichmäßigkeitsprüfungen (GLP) auf der Nordschleife
  • Deutsche Meisterschaftsläufe für historische Motorräder und Seitenwagen
  • Cup- und Tourenwagen Trophy
  • Exklusiv: Großes Treffen der legendären „Veritas" Rennsportwagen
  • Track Experience auf der GP-Strecke
  • Vorkriegsfahrzeuge CDC & Vintage Treffen im renovierten historischen Fahrerlager
  • Berenberg Bank Elefanten-Rennen (Revival) auf Grand Prix Strecke
  • Markenclubtreffen in der Mercedes Arena
  • Markenclub Experience auf der Nordschleife
  • Porsche Kremer „Nacht der Legenden"

Am Abend gingen wir alle zum Düsseldorfer Abend, wo zu rockigen Klängen der Live Band ein Düsseldorfer Altbier getrunken und noch lange gequatscht wurde. Am Samstagmorgen gleiche Zeremonie wie am Freitag. Tasse Kaffee und zwei Zigaretten und fertig machen zum ersten Wertungslauf. Im Vorstart den Motor warm laufen lassen und danach ging es in die Startaufstellung. Es wurde Kupplungsstart angeordnet, was uns sehr recht war. Der Start verlief ohne Probleme und es ging mit Volldampf in die erste Kurve. Das Gespann fühlte sich richtig gut an und wir fuhren unsere Runden. Nach dem Abwinken nach sechs Runden zurück im Fahrerlager, war wieder entspannen beim anschauen der anderen Rennen angesagt.

Am Sonntag wurden wir auf eine harte Probe gestellt. Unser zweiter Wertungslauf war erst zum Schluss der Veranstaltung angesetzt. wir hatten also viel Zeit um zu Frühstücken und uns für den Wertungslauf am Nachmittag vor zu bereiten. Also wurde auch das Gespann noch mal durchgecheckt, aufgetankt und die Batterie nachgeladen. Um nach der Veranstaltung möglichst schnell nach Hause zu kommen, haben wir schon die Sachen, die nicht mehr gebraucht wurden, eingepackt. Das große Zelt abgebaut und verstaut und alles auf dem Anhänger verzurrt. Dann der erste Aufruf um in den Vorstart zu fahren. Ich lies den Motor wie gewohnt wieder warm laufen. Von da ging es dann in die Startaufstellung. Auch dieser Start war wieder problemlos und es ging in die erste Runde. Anne und ich hatten schnell unseren Rhythmus gefunden und fuhren ein lockeres Rennen. Doch plötzlich in der vierten Runde fing der Motor an zu spinnen. Ohne Vortrieb heulte er auf und ab. Ich dachte erst es sei die Kupplung, doch wenn ich sie betätigte, packte sie voll zu. Der Drehzahlmesser sprang hin und her, aber das Gespann kam nur mäßig in Fahrt. Somit war aber auch die Gleichmäßigkeit dahin. Aber wir konnten trotz allem den Wertungslauf zu Ende fahren und waren heilfroh als wir über die Ziellinie fuhren.

  

Das Gespann war dann auch schnell verladen und wir konnten uns für die Heimreise fertig machen. Doch erst ging es noch zur Siegerehrung um die Mitstreiter zu beglückwünschen. Wir hatten insgesamt einen sechsten Platz heraus gefahren, was uns in der Meisterschaft wieder ein Stück weiter gebracht hat. Denn erst am Ende der Saison wird abgerechnet. Und da möchte ich bei den ersten zehn Platzierten sein.

Euer Günter

 

7. und 8. Lauf zur DHM - 35. ADAC Motorradrennen Flugplatz Dahlemer Binz

Das Flugplatzrennen auf der Dahlemer Binz ist eine besondere Veranstaltung. Hier treffen Classic und Moderne aufeinander. Zugleich war es der siebte und achte Lauf zur DHM. Am Freitagnachmittag fuhren mein Bruder Geo und ich mit fertig beladenem WOMO und Anhänger Richtung Eifel. Einlass ins Fahrerlager war für 20Uhr angesagt. Wir fuhren halb vier von zu Hause los und waren punkt Acht angekommen. Wir suchten uns einen schönen Platz am Rande und Ende der Landebahn auf der Wiese aus um unser Lager aufzubauen. Zugleich sperrten wir noch ein Plätzchen für Robert und Buffa ab, die in der Nacht und am Samstagmorgen ankamen. Kurz darauf trafen auch Anne mit Tochter ein und wir bauten gemeinsam das Zelt auf. Für die technische Abnahme war es schon zu spät geworden. Also wurde sich noch mit den anderen Fahrern begrüßt und gefachsimpelt. Am Samstagmorgen um sieben Uhr ( ....mitten in der Nacht ) aufstehen, Kaffee kochen, um danach um halb acht bei der Papierabnahme und anschließend zur technischen Abnahme zu fahren. Nachdem auch diese Prozedur hinter uns war, mussten wir uns auch schon fertig machen zum ersten Training.

Alles lief rund und auch Anne war voll in ihrem Element. Wir konnten gute schnelle Runden fahren und waren super gut drauf. Auch der Kurs war flüssig aufgebaut und sehr gut zu fahren.

Zufrieden mit dem Training kamen wir wieder ins Fahrerlager zurück. Das Pflichttraining war für den Nachmittag angesetzt, sodass wir Zeit hatten uns das Training der F1 und F2 Gespanne anzusehen. Diese fuhren um die Sidecar-Trophy. Hier ist insbesondere interessant, wie dort die Beifahrer turnen müssen. Im Gegensatz zu unseren Gespannen, müssen sie hinter dem Seitenwagenrad sich heraus lehnen. Bei unseren Gespannen muss der Beifahrer vor dem Seitenwagenrad heraus. Und diese Gespanne sind um einiges schneller als unsere. Anschließend wurde gemeinsam Mittag gemacht und sich noch ein wenig ausgeruht für das Pflichttraining am Nachmittag. Auch das Pflichttraining absolvierten wir wie am Vormittag das freie Training. Es lief alles rund und wir hatten dabei einen Mordsspaß.

Das Gespann fuhr ohne Mucken, Anne turnte wie gewohnt, sodass ich frei fahren konnte. Wir waren super aufeinander abgestimmt um schnelle Runden hin zu bekommen. Am Sonntagmorgen mußten wir nicht ganz so früh aus den Federn, da unser erster Wertungslauf erst um halb elf angesetzt war. Also konnten wir erst einmal gut frühstücken (zwei Tassen Kaffee / drei Zigaretten) um uns dann in aller Ruhe für den Wertungslauf fertig zu machen.

    

Vom Vorstart ging es in die Startaufstellung, um anschließend eine Einführungsrunde zu fahren. Danach wurde der Start mittels Ampel frei gegeben. Da es Kupplungsstart war, kamen alle gut weg und in die erste Kurve. Danach eine Gerade, wo sich das Feld schon auseinander zog. Wir hatten also freie Fahrt und konnten unsere Runden drehen. Alles lief gut!

Die Strecke war trocken, die Temperatur angenehm, aber sehr windig. Anne turnte wie gewohnt wie eine Katze und das Gespann machte keine Mucken. Heraus kam der erste Platz in diesem Wertungslauf. Als wir die Nachricht bekamen, konnten wir es erst nicht glauben. Doch ein Blick auf die Ergebnisliste bescheinigte uns, wir hatten den ersten Platz heraus gefahren. Doch als ob ich eine Vorahnung hatte, versuchte ich die Euphorie über die gute Platzierung zu bremsen. Für den Nachmittag war Regen angesagt. Und der kam denn auch! Es goss in Strömen. Aber natürlich traten wir auch den zweiten Wertungslauf an. Schon im Vorstart lief das Wasser in die Stiefel und in den Nacken. Vom Vorstart fuhren wir in die Startaufstellung. Ich machte ein paar Bremsversuche um zu testen wie sich die Reifen verhalten. Ich merkte das die Reifen guten Grip hatten - trotz des Wassers auf der Bahn. Es wurde wieder eine Einführungsrunde gefahren um anschließend wieder per Ampel zu starten. Der Start verlief gut, alle waren vorsichtig und es ging in die erste Kurve. Die voraus fahrenden warfen so viel Gischt auf, das man kaum die Fahrbahn sehen konnte. Also hielt ich mich etwas zurück um bessere Sicht zu haben. Wir drehten unsere Runden, aber leider mit stotterndem Motor. Die offenen Vergaser zogen das Wasser ein und dadurch lief der Motor nicht rund. Für mich galt es, irgendwie durchfahren und die Zielflagge zu sehen.

    

Heraus kam der sechste Platz im zweiten Wertungslauf. Für uns ein gutes Resultat, denn das gibt wieder Punkte in der Meisterschaftswertung. Völlig durchnässt bis auf die Haut kamen wir wieder im Fahrerlager an. Also erst einmal die Kombi ausziehen und abtrocknen um dann in trockene Sachen zu schlüpfen. Gottseidank hatten wir das Zelt schon am Mittag abgebaut und grade noch trocken verstaut. Jetzt musste nur noch das Gespann total nass eingeladen werden. Insgesamt war es eine vom Motor-Club Jan Wellem Düsseldorf gut organisierte tolle Veranstaltung. Und auch ein Dank an meine Freunde und Clubmitglieder vom Marshal-Club e.V. im ADAC Nürburg die trotz des üblen Wetters ihre Arbeit an der Strecke super gemacht haben.

Euer Günter

 

ACHTUNG!

Dieses Bergrennen in Schotten zählt nicht zur Meisterschaft, sondern einfach der Freude am fahren und - natürlich - dem Training ;-))

 

10. Int. ADAC Bergpreis Schottenring

Eigentlich wollte ich nie Bergrennen fahren. Doch Anne, meine Beifahrerin, war schon mit mehreren Gespannen und Fahrern den Berg gefahren. Auch Robert war letztes Jahr dort und fand die Veranstaltung gut. Also ließ ich mich überreden und habe für die Veranstaltung genannt. Da im Vorfeld schon bekannt war, dass es im Fahrerlager sehr eng werden würde, habe ich nur das Nötigste eingeladen. Das Gespann, den Werkstattwagen und Spritkanister. Auch war meine Frau Hanna mit dabei an diesem Wochenende. Wir machten uns schon am Freitagmorgen früh auf um möglichst zeitig im Fahrerlager anzukommen. Wir trafen um zehn Uhr in Ruhdingshain bei Schotten ein und wurden von freundlichen Helfern auf unseren Platz eingewiesen. Dort wartete schon Dieter Koch vom MSC Schotten auf uns der uns einen Platz freigehalten hatte. Unser Fahrerlager war schnell aufgebaut und das Gespann vorbereitet für die Abnahme. Mittlerweile war auch Anne eingetroffen und es ging zuerst mal zur Papierabnahme. Dort bekamen wir unsere Unterlagen für die Veranstaltung und neue Startnummern. Die wurden auch gleich angebracht und der technische Kommissar konnte unser Gespann vor Ort abnehmen. So nach und nach trafen nun auch die anderen Gespannfahrer ein und es wurde immer enger im Fahrerlager. Doch wie heißt es so schön? Platz ist in der kleinsten Hütte! So fand jeder seinen Stellplatz und es wurde richtig gemütlich.

    

Wir saßen noch lange bis in den späten Abend zusammen und es wurde gefachsimpelt .Am Samstagmorgen war um neun Uhr erst mal Fahrerbesprechung. Danach war noch Zeit um in Ruhe zu frühstücken. Anschließend Lederkombi anziehen und fertig machen zum ersten freien Training. Es war schon gut, das ich mit Anne am Freitagmittag schon mal die Strecke mit dem Auto abgefahren bin um sie kennen zu lernen. Und doch hatte ich ein wenig Bammel ob ich sie optimal fahren könnte. Doch im Nachhinein sollte sich zeigen, dass Annes Erfahrung der letzten Jahre mir eine große Hilfe sein würde. Wir fuhren in den Vorstart, wo wir nach Startnummern sortiert und aufgestellt wurden. Von dort aus fuhr jeder einzeln im 20-Sekunden-Abstand den Berg hinauf. Der Start ging gut und wir fuhren auf die erste Spitzkehre zu, die ich sauber im leichten Drift nahm. Danach eine kurze Gerade und dann die zweite Spitzkehre im leichten Drift. Anschließend eine langgezogene Linkskurve um dann scharf links in den Wald einzubiegen. Hier folgte eine lange Gerade bis zum Ziel. Das eigentlich ging alles viel zu schnell um sich wirklich auf die Strecke einzustellen. Doch es war erst mal soweit ganz gut gelaufen.

Im zweiten freien Training am Mittag ging es schon besser. Nun wusste ich ja auch aus Rennperspektive wie der Streckenverlauf war. Es fuhr sich alles schon viel flüssiger. Dank auch Annes Turnerei, was mir sehr half zügig um die Ecken zu kommen. Gegen Abend dann das Pflichttraining mit Zeitnahme welche als Referenzzeit für die drei Wertungsläufe am Sonntag genommen wurde. Ich versuchte nach Möglichkeit schön rund zu fahren und mir die Schalt,- und Bremspunkte genau einzuprägen um am Sonntag genauso wieder zu fahren. Nach den Trainings ließen wir den Tag ausklingen mit Vorbereitungen der Gespanne für den nächsten Tag und essen und trinken im großen Kreis. Robert mußte an seiner Verkleidung noch ein wenig Nacharbeiten durchführen, wobei ihm ein "kleiner" Helfer zur Seite stand. Wir nennen es denn auch " Nachwuchsförderung".

    

Am Sonntagmorgen erst mal ein kräftiger Regenschauer. Doch bis wir dran waren, wurde der Regen nur noch zum Getröpfel. Doch die Fahrbahn war nass und wir fuhren mit gebremstem Schaum den Berg hinauf. Das Gespann lief gut und Anne machte wie gewohnt ihre Turnerei auf dem Brett. Gegen Mittag riss der Himmel auf und wir konnten im trockenen fahren. Auch Nachmittags als die Bewölkung schon wieder zunahm, konnten wir noch im trockenen fahren. Bedingt durch den Regenschauer hatten alle das Problem die Fahrzeiten vom Pflichttraining am Samstag einzuhalten. Somit war es Glück eine gute Platzierung hin zu bekommen. Für uns kam ein 11. Platz heraus worüber wir uns trotzdem freuen konnten. Schnell hatten wir alles wieder eingeladen und fuhren zufrieden nach Hause. Der Bericht unseres Pressesprechers Stephan Otto (und Beifahrer von Dieter Wandelt - "P11") gibt einen Gesamtüberblick der Veranstaltung und wie viel Mühe es braucht eine solche Veranstaltung über die Bühne zu bekommen. Auch von uns ein großes Dankeschön an den MSC Schotten für diese gelungene Veranstaltung! Wir freuen uns schon jetzt auf den GP Schotten am 18./19. August.

Euer Günter

Zum Jubiläum ein neuer Rekord, 10. Int. ADAC Bergpreis Schottenring, wie immer ein Erfolg

Auch wenn sich die Politik wohl gegen den MSC Schotten stellt, Politiker und Kommunen für eine Motorsportveranstaltung für eine vom Steuerzahler finanzierte Straße eine Nutzungsgebühr kassieren und auch vor kurzem die Nachricht über das endgültige Aus für die Multifunktionsanlage in Rudingshain kam, kann die Politik den Erfolg des MSC Schotten nicht aufhalten. Der MSC Schotten lud zum 10. Internationalen Bergpreis auf einen Teil des alten Schottenrings und 206 Starter folgten dieser Einladung. Dabei waren es maßgeblich die Motorradfahrer, die mit rund sechzig Fahrern davon 24 Gespanne zu der Steigerung der Starterzahlen beitrugen. Maßgeblich gerade bei den Gespannen waren natürlich die Fahrer der DHM, die gerade bei der Gespannklasse die vorderen Plätze belegten. So war es auch nicht verwunderlich, dass auch die kuriosesten Geschichten in der Gespannklasse passierten. So lag etwa 100 Meter nach der zweiten Schikane, die Schirmmütze von Horst Hartmann in der Mitte der Strecke. Jeder fragte sich wie denn diese dorthin gelangen konnte, musste doch jeder Fahrer einen geprüften Helm tragen. Ein Schmiermaxe berichtet kurze Zeit später, dass ein Fuchs nach der zweiten Schikane gerade am Wegesrand entlang trabte und der Motorsportveranstaltung als Interessent beiwohnte. Schnell kam dann im Fahrerlager das Gerücht auf, dass man im Wald einen Fuchs mit einer Schirmmütze mit dem Namenszug „Horst" gesehen habe, was natürlich bei jedem ein Schmunzeln hervorrief. Doch was war passiert? Tatsache ist, dass unser Horst immer seine Schirmmütze unter den Lederkombi steckt, wenn er seinen Helm aufsetzt. Der Kombi öffnete sich jedoch bei schneller Fahrt ein wenig, womit die Mütze freien Flug hatte. Ob allerdings der Fuchs an der Mütze Interesse zeigte, ist unbekannt. Horst hat jetzt allerdings seine Mütze wieder und zur Freude aller Beteiligten, ist der Fuchs auch wieder in den Wald verschwunden. Gesamtsieger bei den Motorrädern war Dieter Heinze aus Karlsbad, der trotz eines Regenlaufs am Sonntagmorgen, wie ein Uhrwerk die drei Kilometer lange Strecke befuhr. Das Bergrennen war wie gewohnt perfekt organisiert und konnte nur mit hohem Aufwand der vielen freiwilligen Helfer und des ansässigen Fußballvereines ermöglicht werden. Wolfgang Wagner, der erste Vorsitzende des MSC Schotten versprach schon jetzt, dass er auch 2013 alles daran setzen wird, dass sich der erfolgreiche Bergpreis in Schotten Rudingshain wiederholen wird. Hoffentlich erkennen auch die Politiker, dass die aktiven Teilnehmer Steuerzahler sind und man Breitensport auch von politischer Seite unterstützen und nicht daraus noch Profit schlagen sollte. Und wenn sogar ein Fuchs Interesse an dem Bergpreis zeigt, kann das Interesse an dieser Veranstaltung nur als sehr groß bezeichnet werden.

mit sportlichen Grüßen

Stephan Otto

 

9. Lauf zur DHM Oschersleben - 3. Prinzenpark revival

Wir hatten Donnerstags schon alles gepackt um Freitags zeitig am Mittag losfahren zu können. Mein Bruder Geo und ich hatten uns für Freitagmittag um halb zwei verabredet um nach Oschersleben aufzubrechen. Auch Hanna hatte schon alles gepackt, was an Lebensmittel für drei Tage mitgenommen werden musste. Wir fuhren also pünktlich los und kamen auch gut voran bis zu der Baustelle in Hannover Garbsen. Hier ging es anderthalb Stunden nur im stop and go voran. Danach wieder freie Fahrt bis Oschersleben.

Hier angekommen - das Fahrerlager war schon recht voll - wurden wir auf unseren Standplatz eingewiesen. Doch Roland war schon im Fahrerlager und hatte uns einen super Platz freigehalten. Schnell hatten wir gemeinsam das Zelt aufgebaut und eingerichtet, das Gespann abgeladen und fertig für die technische Abnahme gemacht. Roland fuhr mit mir zur Abnahme wo, wie gewohnt, alles zum Besten war. Zurück im Fahrerlager, traf dann auch Anne ein um sich im Zelt einzurichten. Nun war auch Zeit die übrigen Freunde und Bekannten zu begrüßen und die üblichen Benzingespräche zu führen. Am späten Abend zog noch ein kräftiges Gewitter auf und alle zogen sich in ihre Wohnwagen und Wohnmobile zurück.

Doch am Samstagmorgen war alles wieder trocken und wir gingen erst mal zur Fahrerbesprechung. Dafür war frühes Aufstehen nötig, da die ersten Trainings um acht Uhr anfingen. Wir waren um halb elf dran und machten uns schon zeitig fertig. Das Gespann sprang gut an und wir fuhren zum Vorstart. Das erste Training verlief vielversprechend. Wir waren von Anfang an sehr schnell unterwegs. Alles war perfekt. Anne machte ihre Arbeit wie gewohnt super gut und wir konnten uns sehr gut im Mittelfeld behaupten. Nun hofften wir, das am Mittag das Pflichttraining auch so gut sein müsste um einen guten Startplatz zu haben. Wie gewohnt fuhren wir zum Pflichttraining in den Vorstart und ich lies den Motor warm laufen. Dann raus auf die Strecke und es lief sehr gut an. Aber leider nur bis zur dritten Runde.

Auf einmal hatte der Motor keine Leistung mehr. Ich sah aus dem Augenwinkel Anne auf einmal hektisch am Vergaser hantieren. Er war einfach abgefallen und Anne versuchte ihn wieder auf den Ansaugstutzen zu stecken. Mit halber Kraft retteten wir uns ins Fahrerlager.

Zum Glück hatten wir schon gezeitete Runden, sodass der Start zum Wertungslauf am Sonntag gesichert war. Zurück auf unserem Platz fuhr ich das Gespann ins Zelt um es abkühlen zulassen, denn es war nun schrauben angesagt. Aber erst wurde der Grill angeworfen und in aller Ruhe gegessen. Danach widmete ich mich dem Vergaser. Einen neuen Gummiflansch und neue Schellen waren schnell angeschraubt, den Vergaser in Position gebracht und das Gespann lief wieder.

Am Sonntag war unser Start für den Wertungslauf um zwölf Uhr mittags angesetzt. Wir machten uns für den Wertungslauf fertig, da setzte ein gewaltiges Gewitter ein. Wir hatten die dunklen Wolken schon gesehen, aber immer noch gehofft, dass das Gewitter vorbei zöge. Die Ersten waren schon in den Vorstart gefahren. Da setzte ein dermaßen heftiger Regen ein, dass das Rennen erst einmal unterbrochen werden musste.

Nach fast einer Stunde wurde zum Neustart aufgerufen. Der Regen hatte nachgelassen, das Gewitter war weitergezogen. Es wurde Wet Race angezeigt, was für uns Kupplungsstart bedeutete. Wir fuhren in die Startaufstellung und es ging auch gleich los. Wir kamen gut weg und ich konnte mir nach der ersten Kurve schon eine Position einnehmen, wo ich zu den ganz Schnellen einen gewissen Abstand hatte und nicht in deren Gischt fuhr. Durch das viele Wasser auf der Bahn war es mehr eine Rutschpartie als ein vernünftiges Fahren. Fast in jeder Kurve ging es quer durch und ich hatte alle Mühe das Gespann auf Kurs zu halten. Das mussten auch einige der ganz schnellen feststellen, die im Kiesbett landeten und nicht weiter kamen. Somit kam für uns ein fünfter Platz heraus, über den wir uns doch noch freuen konnten. Denn alles ist heil geblieben und wir konnten zufrieden nach Hause fahren.

    

Euer Günter

 

24. Schotten Ring GP - 10. und 11. Lauf zur DHM

Es sollte ein heißes Wochenende werden! Doch dazu nachher mehr. Hanna, mein Bruder Geo und ich haben uns am Mittwochmorgen auf den Weg nach Schotten gemacht. Wir fuhren schon deshalb früh los um unseren Stammplatz am Trafohäuschen unterhalb vom eigentlichen Fahrerlager zu belegen. Als wir mittags ankommen sind Buffa und Robert schon da und haben ihre WOMO's aufgebaut. Zudem hatten sie auch schon den Platz für Hermann und die ganze Fangemeinde abgesperrt. Also sollte wieder die ganze Clique zusammen sein. Geo und ich bauten in aller Ruhe unser Fahrerlager auf, um am späten Nachmittag auf die nachkommenden Freunde, wie Siggi mit Steffi und Roland mit Katja zu warten. Als die nun auch eingetroffen waren halfen wir noch bei deren Aufbau.

    

Natürlich saßen wir noch lange bis in den späten Abend zusammen um zu klönen und um die ankommenden Fahrer und Freunde zu begrüßen. Der Donnerstag war rein zum entspannen. Den ganzen Tag nur gefaulenzt und mal ab und zu geschaut, wer wieder angekommen war. Am Freitag wurden wir dann schon etwas nervöser.

Nach einem reichhaltigen Frühstück kümmerte ich mich um das Gespann. Nochmal alles durchchecken, auftanken, Batterie nachladen und Transponder anbringen. Papiere zusammen gesucht um dann zur technischen Abnahme zu fahren. Anne war mittlerweile auch eingetroffen und so konnten wir gemeinsam zur Abnahme fahren. Die war auch schnell hinter uns gebracht, da alles in Ordnung war. Zurück im Fahrerlager ging Anne gleich daran das Gespann auf Hochglanz zu bringen denn am Spätnachmittag sollte es zur Präsentation auf den Marktplatz gehen. Wir wurden kurz vor sechs Uhr aufgerufen uns im Vorstart aufzustellen um anschließend per Polizeieskorte auf den Markt gebracht zu werden. Hier angekommen, erwartete uns eine Wahnsinns-Menschenmenge. Es wurden die bekannten Rennfahrer wie Jim Redman, Dieter Braun oder auch Helmut Däne vorgestellt und präsentiert. Es wurde ein Getränk gereicht und die Leute konnten sich die Rennmaschinen von ganz nah anschauen. Anschließend ging es wieder per Polizeieskorte zum Fahrerlager zurück.

    

Nun waren auch schon fast alle Fahrer und Freunde eingetroffen, die man begrüßen konnte. Auch die Zuschauer bevölkerten mehr und mehr die Wiesen um uns herum. Die meisten reisten mit Motorrad oder Gespann an. Einige kamen mit Wohnmobil oder Wohnwagen. Am Sonntag sollten es über 14.000 Zuschauer gewesen sein, laut Veranstalter. Das Gewitter, das für Donnerstag auf Freitagnacht angesagt war, zog an uns vorbei. Und für Samstag und Sonntag waren weit über 30°C angesagt. Also war klar: Das würde eine Hitzeschlacht.

Am Samstagmorgen nach dem ersten Kaffee und Zigarette das Fertigmachen zum freien Training. Noch waren die Temperaturen um 10 Uhr morgens erträglich, sodass wir das Training locker angehen konnten. Das Gespann sprang auf den ersten Meter an und es ging auch gleich zügig auf die Strecke. Das Training verlief super gut und wir konnten sehr schnelle Runden fahren. Zurück im Fahrerlager sofort aus der Kombi raus und sich wieder frisch gemacht, denn es floss schon der erste Schweiß. Für die Taxifahrten hatte ich mich auch angemeldet die um 13 Uhr angesetzt waren. Ich hatte auch schon einen Fahrgast, die sich gleich von unserem Fahrerlager von mir mitnehmen ließ.

Nach zwei Runden merkte ich auf einmal, das die Zündung zu spinnen anfing. Immer wieder Aussetzer. Nach zwei weiteren Runden mit dem nächsten Fahrgast blieb das Gespann am Bergraufstück vor der Ausfahrt stehen. "Mist," dachte ich und schob mit Hilfe der Streckenposten das Gespann ins Fahrerlager. Jetzt war Fehlersuche angesagt, denn ich musste ja noch das Pflichttraining absolvieren. Zur Sicherheit schraubte ich neue Kerzen ein und montierte neue Kerzenstecker. Eine kleine Probefahrt bescheinigte mir, dass das Gespann wieder fitt war. Am Nachmittag, jetzt war das Thermometer schon über 30°, fuhren wir zuversichtlich zum Vorstart. Vorher noch den Kopf unter kaltes Wasser gehalten und ein nasses Handtuch um den Hals geschlungen.

Das Gespann fuhr vier Runden lang super gut bis es auf einmal wieder mit Zündaussetzern zu kämpfen hatte. Ich fuhr in der fünften Runde raus, denn wir hatten unsere gezeiteten Runden. Also alles wieder von vorne. Kerzenstecker sauber gemacht, neue Kerzen eingedreht und neue Zündkabel montiert. Vergaser geprüft und gereinigt. An diesem Abend ging ich etwas besorgt ins Bett, mit dem Gedanken "wird die Maschine laufen?" Natürlich konnte ich in dieser Nacht nur schlecht schlafen. Unter anderem auch bedingt durch die Hitze.

Am Sonntagmorgen fertig machen zum ersten Wertungslauf. Mit gemischten Gefühlen fahren wir in den Vorstart. Doch das Gespann macht einen guten Eindruck. Von da aus ging es in die Startaufstellung. Es war jetzt schon fast 30°C und es war Schiebestart angesagt. Also: Motor aus und auf die Startflagge warten. Das Schild 30sec. wird gezeigt und ich mach die Zündung an. Die Flagge geht runter und Anne schiebt an, das Gespann springt sofort an und ich mache gleich zwei Plätze gut. Mit Vollgas ging es auf die erste Kurve zu, doch alle kamen gut durch. Für uns lief es super - bis etwa zur siebten oder achten Runde. Da passierte auf der Gegengeraden ein Unfall. Wir waren gerade über die Ziellinie gefahren, da wurde uns die rote Flagge gezeigt. RENNABBRUCH ! ! !

Ich nahm sofort das Gas raus und gab mit Handzeichen den Nachfolgenden Zeichen auch langsamer zu werden. Nach der ersten langen Biegung auf der Gegengeraden sah ich zwei Gespanne auf dem Kopf liegen. Langsam fuhr ich vorbei und hielt rechts am Fahrbandrand an. Anne und ich liefen zum Unfallort um zu helfen. Die ersten Streckenposten waren schon da und im nächsten Moment waren auch der Rennarzt und Helfer da. Meinem Freund Robert und Anita war der Vorderreifen geplatzt, sodass Robert nicht mehr das Gespann kontrollieren konnte. Dieter Wandelt mit Beifahrer Stephan Otto war zu dicht um noch auszuweichen, sodass beide Gespanne kollidierten und sich überschlugen. Alle kamen ins Krankenhaus zur Beobachtung. Gottseidank kamen alle mit leichten Verletzungen davon. Bis auf Robert, der sich den rechten Mittelfußknochen gebrochen hatte. Von hier aus die besten Wünsche zur baldigen Genesung!

    

Bilder: -> www.katjaabt.de

Wir fuhren zurück ins Fahrerlager und mussten uns erst mal sammeln. Der Unfall hatte uns alle geschockt. Doch wie heißt es so schön: "The show must go on!" Also das Gespann für den zweiten Wertungslauf fertig machen, auftanken und Batterie laden. Um sicher zu gehen, das ich den nächsten Wertungslauf fahren kann, habe ich die Taxifahrten ausfallen lassen. Ab jetzt suchte jeder nur noch den Schatten. Die Temperaturen stiegen über 30°C. Zum zweiten Wertungslauf die gleiche Prozedur wir am Morgen. Kombi an, Kopf unter kaltes Wasser, sofort den Helm auf und zum Vorstart. Dort das nasse Handtuch in den Nacken um anschließend in die Startaufstellung zu fahren. Nun wieder Motor aus, 30sec. Schild abgewartet, Zündung an und los ging's. Wieder klappte der Start gut und alle kamen gut durch die erste Kurve. In der dritten Runde fing das Gespann schon wieder an zu mucken. Dann fiel auch noch der linke Zylinder aus. Doch ich hatte nur noch einen Gedanken. Du musst das Rennen irgendwie zu Ende fahren und die Zielflagge sehen. Und wir schafften es. Wir belegten zwar nur den 11. Platz insgesamt doch konnten wir den fünften Platz in der Meisterschafts-Wertung halten.

Bild: -> www.katjaabt.de

Bis Hockenheim ist nun genug Zeit, das Gespann auf Vordermann zu bringen. Und ich hoffe natürlich, das ich da noch ein paar Punkte gut machen kann.

Euer Günter

 

35. Hockenheim Classics - 12. Lauf zur DHM (Finale)

Mit etwas Bauchschmerzen fieberten wir dem Hockenheim GP entgegen. Es musste alles gut gehen, um zum einen den fünften Platz in der Meisterschaft zu halten und zum anderen durch keinen technischen Defekt auszufallen! Das WOMO und der Anhänger waren am Donnerstag schon gepackt. Freitagmorgen fuhren mein Bruder und ich um sieben Uhr vom Hof um mittags in Hockenheim zu sein. Als wir um 14Uhr in Hockenheim eintrafen, war schon eine lange Schlange vor der Einfahrt zum Fahrerlager. Doch es ging dann doch recht zügig durch die Eingangskontrolle zum Fahrerlager. Hier fanden wir auch schnell einen guten Platz gegenüber unserer Freunde und Mitstreiter von den Lederfetzen.

Auch war zur gleichen Zeit die Freundin meines Bruders aus der Schweiz eingetroffen und wir konnten mit dem Aufbau unseres Lagers beginnen. Das WOMO war schnell in Position gebracht, der Anhänger ausgeladen und das große Zelt aufgebaut. Alles war schnell hergerichtet und so konnten Geo und ich das Gespann zur technischen Abnahme fahren. Auch hier ging alles glatt und wir fuhren zurück zu unserem Fahrerlager.

Nun trafen auch Anne mit Familie und Freunden ein. Jetzt hatten wir auch Zeit unser Freunde und Mitstreiter zu begrüßen. Es wurde ein langer Abend und für einige eine lange Nacht, da es viel zu erzählen gab und man dem Wochenende entgegen fieberte. Am Samstagmorgen weckte uns der Wecker um 7Uhr. Schnell noch einen Kaffee getrunken, eine Zigarette geraucht und ab zur Fahrerbesprechung. Danach zurück und sich fertig gemacht zum ersten freien Training. Es war zwar noch etwas frisch aber der Himmel war nur leicht bewölkt und die Sonne kam heraus. Alles lief gut!

Zurück im Fahrerlager sofort das Ladegerät an die Batterie angeschlossen und das Gespann aufgetankt. Da das Pflichttraining erst am Nachmittag angesetzt war, hatten wir Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und um etwas auszuspannen. Auch das Pflichttraining absolvierten wir soweit zufriedenstellend, bis auf die Tatsache, das der Motor an der Kurbelgehäuseentlüftung undicht wurde und Öl rausdrückte.

Im Fahrerlager das Gespann im Zelt abgestellt, damit der Motor erst einmal abkühlen sollte. In der Zwischenzeit konnten wir in Ruhe Abendbrot essen. Danach war schrauben angesagt. Die Entlüftung war schnell demontiert, alle Teile gereinigt und mit Dichtpaste bestrichen und wieder alles zusammengebaut. Und wieder wurde das Ladegerät an die Batterie angeschlossen und das Gespann aufgetankt.

An diesem Abend gingen alle wohl etwas früher ins Bett, denn um zehn Uhr war es schon sehr ruhig im Fahrerlager. Am Sonntagmorgen konnten wir ausschlafen, da unser Wertungslauf erst um halb elf angesetzt war. Somit konnten wir erst mal in Ruhe Kaffee trinken und ich noch meine Zigarette genießen. Um zehn Uhr machten wir uns fertig um in den Vorstart zu fahren. Vom Vorstart aus ging es dann in die Startaufstellung vor Start und Ziel. Es war Schiebestart angesagt: also Motor aus und auf den Start warten. Wir standen in der zweiten Gruppe der Gespanne in der zweiten Reihe links. Die Flagge geht runter, Anne schiebt an, das Gespann springt sofort an und die Fahrt geht los. Alle kommen gut weg und durch die erste Kurve. Wir finden schnell unseren Rhythmus und driften durch die Kurven was der Reifen hergibt. Doch auf einmal, ab der dritten Runde, fängt die Kupplung an zu rutschen. Und zu meinem Unglück sehe ich unter mir, dass die Entlüftung am Motor wieder anfängt undicht zu werden. Es rinnt Öl aus und verteilt sich langsam über den Motor. Ich dachte nur, durchhalten und ankommen. Nun packte auf einmal die Kupplung wieder und ich konnte meine Fahrt in gewohnter Weise fortsetzen.

    

Wir hatten richtig viel Spaß und konnten doch noch einen elften Platz heraus fahren. Nun stand auch fest, dass wir sogar den vierten Platz in der Meisterschaft errungen hatten. Das ist in all den Jahren, die ich in der Meisterschaft teilnehme, das beste Ergebnis, was wir er"fahren" haben.

Nun ist die Saison zu Ende und die Vorbereitungen für die nächste Saison schon in vollem Gange.

DANKE DANKE DANKE DANKE

vor allem an meine Frau Hanna, die mich in meinem Sport immer unterstützte und mir den Rücken freihält.

Aber auch an:

  • meine Beifahrerin Anne, die einen super Job gemacht hat.
  • alle Sponsoren, die uns finanziell, materiell und ideell so gut unterstützt haben.
  • alle Freunde und Helfer, die über die ganze Saison uns Unterstützung und Hilfe gegeben haben.

Vielen, vielen Dank an alle, denn ohne solche Unterstützung wäre es nicht möglich, diesen wundervollen Sport auszuüben!

Darum auch gleichzeitig die Bitte: Unterstützt uns und unseren Sport auch im nächsten Jahr so tatkräftig wie ihr es bis jetzt getan habt!

 

euer Classic Sidecar Rennteam von Günters Kurve

Günter und Anne