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Historische Gespannrennen

2013

Die Rennsaison 2013 ist endlich auch für mich eröffnet ! ! !

Vorwort

Eigentlich ist die Zahl dreizehn meine / unsere Glückszahl. Doch das Jahr 2013 soll wohl nicht das unsere sein... Es fing schon damit an, dass der Winter immer länger wurde und der Saisonstart im März mit Schnee begann. Demzufolge blieben im Cafe die Gäste aus, weil bei dem Schweinewetter keiner fahren wollte. Dazu kam noch, dass einige Sponsoren, mit denen ich meinen Motorradsport zumindest zum Teil finanziere, abgesprungen sind und somit mein finanzieller Spielraum doch sehr eingeengt wurde. Mir wurde leider schnell klar dass ich diese Saison nicht alle Rennen werde fahren können. Eigentlich sehr schade da wir im vergangenen Jahr sehr erfolgreich waren, indem wir den vierten Platz in der Meisterschaft ereicht hatten. Es ist nun mal so, Motorsport kostet Geld und je nach Aufwand auch ziemlich viel Geld. Trotz allem versuchen wir mit minimalstem Aufwand und Kosten unseren Sport zu betreiben. Das setzt wiederum voraus, das nichts am Motorrad kaputt geht und damit die Kosten in die Höhe treibt.

Doch ausgerechnet in diesem Jahr mußten umfangreiche Inspektions,- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Der Motor mußte komplett überholt und abgedichtet werden. Das WOMO brauchte eine große Inspektion und rundum neue Reifen. Das schmälerte unser Budget erheblich was zur Folge hatte, weniger Rennen fahren zu können.

Darum noch mal meine Bitte an die Wirtschaft und Industrie, macht eure Werbung bei uns und unterstützt uns damit unseren Motorsport auch weiterhin betreiben zu können! Denn nur mit eurer Hilfe können wir auch erfolgreich sein! Mehr Info's unter Tel.: 05754-303.

    

25. Schotten Grand Prix 17. & 18. August 2013

Hanna und ich haben voller Vorfreude auf das Wochenende, schon am Wochenanfang das Wohnmobil und den Anhänger beladen. Am Mittwochmorgen fuhren wir schon früh um sieben Uhr los um gegen Mittag an unserem seit Jahren immer gleichen Platz zu sein. Als wir mittags eintrafen waren Robert und Anita schon da und bauten ihr eigenes Fahrerlager auf. Auch wir bauten in aller Ruhe unsere Lagerstätte auf um uns anschließend noch ein Stündchen aufs Ohr zu legen.

So nach und nach trafen auch Herman & Buffa ein. Und Anne unterbrach ihre Fahrschule um uns zu begrüßen. Sie mußte noch mit ihren Schülern bis Donnerstag Abend fahren um dann am Freitag bis Sonntag frei zu haben. Den Donnerstag nutzten wir, um noch Einkäufe zu machen für den Abend, wo wir den Geburtstag von Hanna gemeinsam mit unseren Freunden und Mitstreitern nachfeierten. Es war ein gemütlicher und langer Abend. Am Freitagmorgen konnten wir ausschlafen, erst um zehn Uhr musste ich zur technischen Abnahme fahren.

Das Prozedere war schnell erledigt und nun war Zeit sich die neu asphaltierte Strecke anzuschauen. In der Seestrasse wurde eine zusätzlich Schikane eingebaut, von der wir und andere Fahrer dachten, dass es hier zu Komplikationen kommen könnte. Was sich aber im Laufe des Renngeschehens gottlob nicht bewahrheiten sollte. Direkt festzustellen war, dass der Belag griffiger und die Strasse insgesamt nicht mehr so wellig ist - also auch schneller sein würde. Am Abend trafen wir uns alle bei Herman am Zelt, wo Herbert mit seiner Gitarre Lieder zum mitsingen darbot, und Robert und Hans uns den Heino mit Anneliese doubelte. Wir haben noch lange darüber gelacht. Herbert lies den Abend mit alten Rocksongs ausklingen, wo alle nochmal lauthals mitsingen konnten.

Am Samstag, im ersten Training zeigte sich: die Schikane hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Man mußte tatsächlich mit der Geschwindigkeit runter. Aber es ging immer noch flott durch, um danach wieder voll zu beschleunigen bis zur nächsten Kurve. Trotz allem blieb der Kurs sehr flüssig. Am Nachmittag ging es zum zweiten Training und zum Zeittraining. Die ersten zwei Runden lief das Gespann noch prima, doch plötzlich nur noch auf einem Zylinder. Trotzdem fuhr ich bis zum Ende durch, in der Hoffnung, das sich der zweite Zylinder an der Arbeit irgendwann wieder beteiligen würde. Doch er wollte partout nicht mehr. Im Fahrerlager wieder angekommen, den Motor erst mal abkühlen lassen, um anschliesend nach dem Fehler zu suchen. Beim herausdrehen der Kerzen stellte ich fest, dass die rechte Kerze eine gute Verbrennung hatte, doch die linke offenbar gar nicht oder nur zeitweise zündete. Meine erste Vermutung: Die Zündspule ist defekt. Ein Rennkollege gab mir den Rat, die Kerzen zu tauschen und eine neue Zündspule einzubauen, was ich auch machte. Und siehe da, bei der Probefahrt lief das Gespann wie verrückt! Im Zelt wieder angekommen, gab ich meiner Freude durch einen lauten Freudenschrei freie Bahn, den man bestimmt im gesamten Fahrerlager hören konnte. An diesem Abend gingen wir früh zu Bett, um am Sonntag fit zu sein für die wichtigen Wertungsläufe. Nun war für Sonntag Regen angesagt. Am Morgen war es nur sehr trüb aber trocken. Wir fuhren zum Vorstart wo alle Gespanne sich erst mal sammelten, um anschliesend in die Startaufstellung zu fahren.

Es war Schiebestart angesagt, also Motoren aus. Unser Start war gut und bis zur ersten Kurve, wo sich alles ein wenig drängelte ging alles gut. Nach der Postkurve runter über die Niddabrücke, an der Rampe vorbei auf die Schikane zu. Hier wurde es nochmal eng, da immer nur ein Gespann durch passte. Nach der Schikane beschleunigen auf die nächste Kurve, wieder bremsen und runter schalten um bergauf auf die Start-Ziel Kurve zu beschleunigen. Danach wieder voll beschleunigen um mit voll Speed auf die Postkurve zu fahren. Das elf Runden lang. Das hatte mir solch einen Spass gemacht, dass ich die Gleichmäßigkeit darüber ganz vergaß... Aber Anne offensichtlich auch, denn sie turnte so gut, dass ich volle Kanne fahren konnte und selbst die Schikane für uns kaum eine war. Und dadurch, dass wir offensichtlich immer schneller wurden, nahmen wir die Kurven im vollen Drift. Wir landeten letztendlich auf dem vierzehnten Platz. Am Mittag fing es dann an zu regnen. Alle Klassen sollten ihren zweiten Wertungslauf im Regen absolvieren. Als wir drankamen hörte es auf zu regnen. Wir fuhren auf nasser Fahrban zum Vorstart und mit sehr gemischten Gefühlen. Mein Hinterreifen hatte mitlerweile kaum noch Profil. Wir zogen vor in die Startaufstellung und es wurde Kupplungsstart angesagt. Alle kamen wieder gut weg und ich stellte erfreut fest, das die Ideallienie schon leicht trocken war. Doch war nun ein etwas verhaltenerer Fahrstil angesagt. Denn in den Kurven war es teils noch nass und somit auch ziemlich rutschig. So in der siebten oder achten Runde gab es nochmal eine Schrecksekunde, weil sich ein Gespann direkt vor uns in der Kurve drehte. Ich kam noch gerade so vorbei und sah, wie der Seitenwagen abhob und in die Luft stieg samt Beifahrer. Doch Gottseidank ist den beiden nichts weiter passiert und sie konnten weiterfahren. Wir landeten nach diesem Lauf auf dem achten Platz und gesamt auf dem elften Platz. Hochzufrieden kamen wir wieder im Fahrerlager an und mußten erst mal das Erlebte verdauen. Es war wieder mal eine super gut organisierte Veranstaltung des MSC Schotten! Trotz kleinerer Zwischenfälle konnte der Zeitplan eingehalten werden. Es waren wieder sehr viele Zuschauer an der Strecke die eine großartige Stimmung mitbrachten. Zudem haben uns wieder viele unserer Gäste vom Cafe besucht um uns Glück zu wünschen. Wir freuen uns schon jetzt auf Hockenheim zum letzten Lauf der DHM.

    

Euer Günter

 

Börde Grand Prix Oschersleben - 20. - 21. Juli 2013

Hanna und ich hatten schon am Montag angefangen alles für's Rennen zu packen. Hanna das WOMO, ich den Anhänger. Am Donnerstagabend dann noch die frischen Lebensmittel im WOMO in den Kühlschrank, der schon ordentlich vorgekühlt war. Am Freitagmorgen zeitig gefrühstückt um flott losfahren zu können. Gegen Mittag in Oschersleben angekommen fuhren wir bis kurz vor's Tor um den Einlass abzuwarten. Es waren schon einige Mitstreiter da und man kam schnell ins Gespräch. Wir hatten Glück mit der Fahrt, da der Ferienverkehr noch nicht voll eingesetzt hatte. Um siebzehn Uhr durften wir ins Fahrerlager. Da ich schon wußte wo Hermann und die gesamte Mannschaft ihre Box haben, bauten wir unser WOMO gegenüber der Box auf. Anne traf auch schon ein mitsamt ihrer Familie. Gemeinsam bauten wir das Fahrerlager auf um anschließend das Gespann zur technischen Abnahme zu fahren. Diese Prozedur war schnell erledigt und wir konnten uns dem geselligen Teil des Abends widmen.

Am Samstagmorgen konnten wir ausschlafen um dann gemütlich zu frühstücken. Unser Pflichttraining fing um elf Uhr an. Noch befanden sich die Temperaturen im erträglichen Rahmen. Anne und ich hatten uns schnell wieder aufeinander eingespielt und wir fuhren zügig unsere Runden. Auch das Gespann war gut vorbereitet und lief tadellos. Unser erster Wertungslauf sollte am Nachmittag um vier sein, also genügend Zeit um die Batterie zu laden, Tank auffüllen, Mittagessen und noch etwas zu ruhen. Mittlerweile waren auch die Temperaturen wieder satt über dreißig Grad gestiegen und wir machten uns fertig für den Wertungslauf. Wir fuhren in den Vorstart um gleichdrauf in die Startaufstellung bei Start und Ziel rauszufahren. Das Gespann fühlte sich gut an bis zu dem Zeitpunkt, wo wir vor Start-Ziel um die Kurve fuhren, ich die Kupplung zog um die Gänge runter zu schalten. In dem Moment riss das Kupplungsseil, was das vorzeitige Aus für uns bedeutete. Da ein Schiebestart angesagt war, ich aber nicht ohne Kupplung schalten konnte, mussten wir den Wertungslauf aufgeben. Nun durften wir zwanzig Minuten in der brütenden Hitze vom Rand aus dem Geschehen auf der Strecke zuschauen. Das war echt frustrierend!

Zurück im Fahrerlager ging Hanna direkt zu Buffa in die Box mit der Bitte, dass ich da meine Kupplung im Schatten reparieren dürfe. Natürlich bekamen wir sofort die Zusage und Buffa half sogar bei der Reparatur. Die Kupplung war schnell repariert und wir konnten uns wieder dem gemütlichen Teil des Abends widmen. Wir saßen noch lange an diesem Abend zusammen vor der Box um zu fachsimpeln und auch viel Blödsinn zu quatschen. Es wurde viel gelacht und auch ein wenig getrunken.

         

Am Sonntagmorgen wieder gut ausgeschlafen in Ruhe gefrühstückt und das Gespann fertig gemacht für den zweiten Wertungslauf. Wir fuhren in den Vorstart und ich war ein wenig nervös, ob die Notreparatur der Kuplung auch halten würde. Von da aus fuhren wir in die Startaufstellung. Das Gespann ließ sich gut schalten und fühlte sich gut an. Motor aus und auf die Flagge warten. Die Flagge geht runter, Anne schiebt gut an und wir kommen super vom Start weg. In der ersten Kurve ein wenig Getümmel, aber alle kommen gut durch. Bis auf Buffa!!! Der hat Conny am Start verloren und zirkelt nun ohne Beifahrer um die Strecke. Bei Start-Ziel konnte er Conny wieder aufnehmen und sein Rennen fahren. Bei uns lief es wie am Schnürchen. Anne machte ihre Arbeit auf dem Brett super gut und wir konnten den zweiten Platz in der Klasse herausfahren. Das gibt uns wieder neuen Auftrieb um in Schotten wieder an den Start zu gehen.

Alles in allem war es wieder mal eine sehr gut organisierte Veranstaltung, fast schon zu schönes Wetter, tolle Helfer und dann auch noch eine gute Platzierung. Was will man mehr? Wir freuen uns auf den Schotten GP.

Euer Günter

 

Hockenheim Classic Grand Prix - Letzter Lauf zur DHM

Der letzte Lauf zur DHM in Hockenheim ging über drei Tage, deshalb mußten wir auch schon am Donnerstag anreisen. Ich hatte schon in der Woche alles gepackt, sodass wir, mein Bruder Geo und ich, früh am Donnerstag Morgen losfahren konnten. Gegen ein Uhr mittags kamen wir an und mußten noch etwas warten, bis wir ins Fahrerlager eingelassen wurden. Wir hatten Glück und konnten einen Platz für unseren Mitstreiter Stephan Hilberg freihalten, der auch meine Beifahrerin Anne mit an die Strecke brachte. Nachdem ich das Wohnmobil in Position gebracht hatte, bauten wir das Zelt auf um uns anschließend gemütlich einzurichten. Mittlerweile waren auch Anne und Stephan mit Frau eingetroffen. Auch sie bauten ihr Fahrerlager auf und so entstand eine kleine Wagenburg. Gleich danach fuhren Anne und ich zur technischen Abnahme, die ruckzuck absolviert war.

 Nun war viel Zeit, die nach und nach eintrudelnden Mitstreiter und Freunde zu begrüßen. An diesem Abend gingen wir alle zeitig zu Bett um am nächsten Tag fit zu sein. Da wir am Freitag nur das freie Training zu absolvieren hatten und erst am späten Nachmittag dran waren, war noch reichlich Zeit, alles nochmal zu kontrollieren und das Gespann frisch geputzt startklar zu machen. So blieb noch immer etwas Zeit um die anderen Klassen anzuschauen. Unser eigenes Training verlief ohne Probleme und wir legten ein paar schnelle Runden hin. Den Abend nutzten wir um einer Einladung folgend, am gemeinsamen Essen der Gespannfahrer zum Saisonabschluß teilzunehmen. Hier wurde wieder einmal deutlich, dass die Gespannfahrer doch eine große Familie sind. Es wurde viel Benzin geredet, viele Witze gemacht, auch über den einen oder anderen und gut gegessen und getrunken. Ein wunderschöner Abend!

Am Samstag Morgen nach einem guten Frühstück mußten wir uns fertig machen zum Pflichttraining. Und es sollte mal wieder der Fehlerteufel zuschlagen. Ich fuhr mit Anne zum Vorstart und dachte noch, dass das Gespann sich wirklich gut anfühlt und der Motor sauber lief. Der Start wurde freigegeben, wir fuhren durch die Boxengasse auf die Strecke, und da merkte ich auf einmal, dass ich die Gänge nicht sauber durchschalten konnte. Ich kam aus der Runde gerade noch über die Ziellinie, da riss auch schon der Kuplungszug. Ich konnte gerade noch bis zum zweiten Gang herunter schalten um ins Fahrerlager zu fahren. Somit hatte ich nun keine gezeitete Runde und mir war klar, dass ich zu den wichtigen Wertungsläufen aus der hintersten Reihe würde starten müssen. Zum Glück hatte Stephan noch einen passenden Kuplungszug in petto, den er mir zur Verfügung stellte. Der Zug war dann auch schnell gewechselt und das Gespann wieder startklar.

Am Samstag Mittag wurden die Gespannfahrer über Lautsprecher aufgefordert zur Geräuschüberprüfung zur technischen Abnahme zu kommen.

Hierzu ein Auszug aus dem Bericht in Classic-Motorrad von Manfred Amelang, der das sehr gut beschrieben hat: Am Samstag Nachmittag wurden alle Gespanne in die technische Abnahme einbestellt, um sie dort auf die Einhaltung der verordneten Lärm-Obergrenze zu überprüfen. Damit reagierte die Fahrtleitung auf eine entsprechende Aufforderung der Hockenheimring GmbH, die die Klasse der Gespanne als insgesamt zu laut empfand. Bekanntlich ist unsere Veranstaltung eine sogenannte „leise“, bei der über den Tag verteilt eine bestimmte Phon-Zahl nicht überschritten werden darf. (Wir unterliegen dabei durch die Stadt einer peniblen Überwachung, die strafbewehrt ist mit der Androhung, uns im Übertretungsfall unsere Veranstaltung zu verbieten. Das ist umso ärgerlicher, als wir einerseits im Ganzen sowieso schon sehr geräuschgedämpft auftreten, andererseits die „lauten“ Events wie Formel 1 oder DTM, die sich für einen Haufen Geld von den Auflagen freikaufen, einen Lärm erzeugen, der mehr als 30 km weit bis in die letzten Dörfer zu hören ist). Für die Messung musste jeder Motor im Leerlauf auf ca. Zwei-Drittel seiner Leistungsspitze gedreht werden, und Peter Bonow hielt in einem genormten Abstand ein Mikrophon seitlich hinter den Auspuff. Die Messung wurde von einem Experten-Gremium diskutiert und auf einem Blatt eingetragen, das später an die Obrigkeit weitergeleitet wurde. Vor Ort war von den Umstehenden nicht festzustellen, ob eine der Maschinen regelwidrig viel Lärm emittierte. Auf Anfrage war zu erfahren, dass einige Gespanne zu laut waren und dieses den betroffenen Fahrern mitgeteilt wurde, die daraufhin nachbesserten. Die Stadtverwaltung mag mit dieser Good-will-Aktion beruhigt worden sein. Gut so. Andererseits ist gewiss die Aussagekraft der Messungen dadurch etwas eingeschränkt, dass die Kontrollen mit dem Vorlauf von einigen Stunden über den Lautsprecher angekündigt worden waren; das bot jenen Fahrern, die vielleicht Zweifel in Bezug auf die Regelkonformität ihrer Maschinen hegten, immerhin die Gelegenheit, rechtzeitig zuzustopfen. Am Samstagnachmittag wurden die Gespannfahrer nochmals in das Dekra-Haus zusammen gerufen. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass zu laute Gespanne ohne Vorwarnung während des Wertungslaufs mit der schwarzen Flagge raus geholt würden. Keiner der Fahrer wusste, ob er evtl. dazu gehören würde, weshalb sich zwei Haltungen herauskristallisierten: Ein Teil der Fahrer versuchte, mit allen verfügbaren Mitteln nachzubessern, ein anderer gab zu erkennen, beim etwaigen Zeigen der schwarzen Flagge die Strecke, aber dann auch Hockenheim verlassen würde. Keine entspannte Stimmung also, und der Eindruck machte sich breit, dass die Stadt den Akteuren gegenüber nicht eben nachsichtig gesinnt sei. Unter diesem Druck wurden denn auch einige Solisten mit der schwarzen Flagge herausgewinkt, also unangekündigt im Fahrbetrieb gemessen sowie auf die Notwendigkeit einer Nachrüstung hingewiesen, der in jedem Einzelfall nachgekommen wurde. Dadurch ging die Veranstaltung letztlich ohne weitere Störungen über die Bühne.

Also fuhren auch wir zur Abnahme um unser Gespann überprüfen zu lassen. Die Messung ergab, dass wir im erlaubten Ramen waren und konnten uns so beruhigt fertig machen für den ersten Wertungslauf. Als wir zum Vorstart fuhren fing es leicht zu regnen an. Vom Vorstart fuhren wir in die Startaufstellung, wo ich mich hinten anstellte. In dem Moment als die Startflage runter ging, wurde der Regen so stark, dass man maximal fünfzehn bis zwanzig Meter weit sehen konnte. Wir hatten die erste Runde noch nicht zur Hälfte gefahren, da wurde auch schon abgebrochen.

Wir fuhren in die Boxengasse um abzuwarten ob es einen Neustart geben würde. Nach gut einer Viertelstunde hörte der Starkregen auf und es nieselte nur noch. Die Rennleitung gab einen Neustart frei und wir fuhren wieder in die Startaufstellung. Es war nur ein verkürzter Wertungslauf mit vier Runden, den wir mehr rutschend als fahrend absolvierten. Aber es kam keiner zu Schaden, was den Akteuren und ihrer angepassten Fahrweise zuzuschreiben war. Wir waren nass bis auf die Haut und die Kombi doppelt so schwer wie sonst. Jetzt hieß es, die Sachen so schnell wie möglich ausziehen und so gut es geht zu trocknen. Selber dann unter die Dusche, um keine Erkältung zu bekommen. Bedingt dadurch, waren wir alle ziemlich fertig und gingen an diesem Abend früh schlafen.

Der Sonntag machte schon früh seinem Namen alle Ehre, obwohl es morgens noch empfindlich kühl war. Da wir erst am späten Nachmittag unseren zweiten Wertungslauf hatten, konnten wir lange ausschlafen. Es wurde erstmal ausgiebig gefrühstückt, um anschliesend schon die Sachen einzupacken, die nicht mehr benötigt wurden. Zum zweiten Wertungslauf fuhren wir wieder in den Vorstart und ich ließ den Motor warm laufen. Alles fühlte sich gut an und wir waren guter Dinge. Vom Vorstart ging es in die Startaufstellung, wo wir uns wieder hinten anstellten. Der Start verlief sehr gut, wo ich gleich mal zwei Gespanne hinter mir lassen konnte. In der ersten Kurve knubbelte es sich ein wenig, doch alle kamen gut durch. Ich spürte, dass das Gespann unheimlich gut am Gas hing und ich konnte die ersten Kontrahenten überholen. Ich hatte plötzlich das gute Gefühl, dass das Gespann viel besser als am Vortag fuhr. Auch hatte die Strecke einen super Grip und Anne turnte wie eine Katze, sodass wir super aus den Kurven heraus kamen. Wir konnten uns fast das gesamte zweite Starterfeld hindurch nach vorne durchkämpfen. Auf die Gleichmäßigkeit hatte ich dabei natürlich nicht mehr geachtet. Es ging dafür viel zu gut nach vorne. Doch am Ende kam für uns doch ein zweiter Platz heraus, was uns riesig freute. Leider gab es noch einen Wermutstropfen bei der Endauswertung. Da die Zeitnahme irgendwie nicht richtig ausgewertet hatte konnte die Siegerehrung für einige Klassen, darunter auch die Gespanne, nicht vollzogen werden. Schade!

Ansonsten war es wieder eine tolle Veranstaltung mit mehr als fünfhundert Teilnehmern auch dank unseres Orgateams. Und schon wieder ist eine schöne Saison zu Ende!

Euer Günter